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Archiv für die 'Allgemeines' Kategorie

Nachdem der ZEIT-Text „Jugendliebe“ von Ulrike Gastmann wenigstens bei Facebook nur begeisternde Kommentare hervorrief, geb ich hier gern mal den Spielverderber.

Ein politisch unkorrektes Kreuzworträtsel sorgt in Sachsen für Aufsehen. Warum ist „Neger“ als Fluss, Getränk und Stadtteil in Ordnung, nicht aber als Person? Eine sprachhistorische Spurensuche.

Tattoos, Armbändchen, Postkarten – es gibt kaum ein Symbol, das in Deutschland nicht für den Schutz vor sexuellen Übergriffen instrumentalisiert wird. Dass es Silvester ruhig blieb, lag aber nicht daran.

Liebe Judith Sevinc Basad,
eigentlich wollte Ihnen zu Ihrer Initiative „Studenten für Demokratie und Meinungsfreiheit“ gratulieren, stieß aber mit einigem Entsetzen auf Ihren „causa“-Text im „Tagesspiegel“ zum Problem Geschlecht und Verhalten. Da behaupten Sie, dass es für die These, dass männliches oder weibliches Verhalten angeboren sei, keine wissenschaftlichen Beweise gebe und der Diskurs durch Vorurteile und verdrehte Fakten dominiert werde. Das kann nicht Ihr Ernst sein. Da ich keine Lust habe, zur Kommentierung meine Daten einem weiteren Medium zu überlassen, publiziere ich meinen „Leserbrief“ hier.

„Die AfD will den Einfluss der Parteien auf das Kulturleben zurückdrängen, gemeinnützige private Kulturstiftungen und bürgerschaftliche Kulturinitiativen stärken und die Kulturpolitik generell an fachlichen Qualitätskriterien und ökonomischer Vernunft anstatt an politischen Opportunitäten ausrichten.“ Wie ich diesen Satz unseres Programms beim MDR verteidigte, ist hier nachzuhören.

Zum Monatsbeginn machten in der Presse zwei Briefe an zwei Kinder die Runde, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Den einen, fiktiven, an Fraukes Sohn Ferdinand dachte sich im Namen der Mutter (!!!) ein FAZ-Redakteur aus, der nicht den Arsch in der Hose hatte, seinen Namen preiszugeben. Den anderen, realen an das afghanische Flüchtlingsmädchen Modina schrieb Eva Quistorp, 72jährige, ledige, kinderlose Grünen-Mitgründerin, und publizierte ihn in der WELT. In der Zusammenschau beider Texte ergibt sich ein verheerendes Bild unserer bundesdeutschen Demokratie, die sich offenbar darin gefällt, von moralisierenden, gesinnungsethischen Traumtänzern bespaßt, nicht aber, realpolitisch angemessen regiert zu werden. Das ASA-Editorial 31 ist übrigens eine Kurzfassung dieses Textes, daher teile ich es diese Woche nicht.

ASA-Editorial 28-2017

Wir sollten über unsere Wahlplakate nachdenken. Oder besser darüber, warum die Ideologisierung unserer Gesellschaft (um nicht Verblödung zu sagen) an der Resonanz auf jene bestens beweisbar ist.

„Wir hoffen, dass die Documenta 14 einer von vielen Schritten sein wird auf dem Weg in eine Welt, in die wir leben wollen“, schreibt der Kurator Adam Szymczyk über die in Athen und Kassel stattfindende Schau. Diese Kunsterfahrung solle „der Versuch einer ganz neuen Existenzweise“ werden. Cathrin Lorch meint prompt eine sanfte Utopie zu erkennen, einen exterritorialen Ort, „an dem die Künste und die Künstler miteinander arbeiten, ausstellen und feiern“ und an dem „weder Kunststile noch Gattungen von Belang“ seien. Das sehe ich komplett anders: es ist allein die gutmenschliche Aussage, die zählt – richtige Inhalte statt stimmige Formen. Eine persönliche Rückschau auf 2 Tage Kunst.

Ich habe mir mal Gedanken über einen fürchterlichen Gummibegriff gemacht: „Patriotismus“ tauchte bei den Reden fast jedes sächsischen Direkt- und Listenkandidaten mehrfach auf – von gewissen Dresdner Reden im Januar dieses Jahres ganz zu schweigen. Das zieht die Frage nach sich, was Patriotismus heute eigentlich ist, sein kann und vor allem welche Potentiale der Begriff in Sachsens AfD hat – oder eben auch nicht.

Heiner Müllers Prognose heraufziehender Verteilungskämpfe wurde im Taumel der Wende ebenso oft belächelt wie zurückgewiesen. Mit dem Ausbrechen barbarisch geführter Terrorkriege und den daraus resultierenden Flüchtlingsströmen ist sie allerdings Realität geworden. Ein Vierteljahrhundert danach könnte es also durchaus an der Zeit sein, Heiner Müllers Texte neu zu lesen, da sie an Relevanz und Aktualität nichts verloren haben. „Zu entdecken sind prophetische Analysen, die Elend und Schrecken des triumphierenden Kapitalismus im Voraus zur Sprache bringen“ verheißt der Suhrkamp-Verlag. Ich habe den Band gelesen.

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