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Archiv für die 'Spezielles' Kategorie

Lügen und Willkür, getarnt als moralische Überlegenheit, untergraben inzwischen die Grundfesten unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung. Der “Correctiv”-Text, der als Zündfunke diente, enthielt nachweisliche Falschaussagen, die eine Kette von Ausschlüssen auslösten: von Vereinen über Kirchen bis hin zu beruflichen Existenzen. Es ist Zeit, diese Dynamik zu sezieren und die Konsequenzen für die Demokratie zu benennen.

„Rassismus und Kolonialismus dienen als Universalwerkzeug, mit dem eine zweitausendjährige Glaubensgeschichte aufgebrochen und in ein zeitgeistiges Machtkritik-Schema eingepasst wird.“

Mit Gesinnungsprüfungen, Chatkontrolle und AfD-Ausschluss säubert Rheinland-Pfalz politisch den öffentlichen Dienst. Es drohen Gesinnungsdisziplinarrecht und Berufsverbot. Und Sachsen zieht mit.

Je weniger die großen Katastrophenszenarien im Alltag der Menschen erfahrbar sind, desto stärker muss man die Sprache aufdrehen und neue, immer drastischere moralische Etiketten erfinden. Der Begriff „fossilistischer Kolonialismus“ ist ein Symptom dieser Erschöpfung.

Sind wir schon wieder so weit, dass der Staat – vertreten durch seine Professoren – dem erwachsenen Bürger Nachhilfe in “Wertekunde“ verordnen möchte, wenn dieser falsche Ansichten vertritt oder die falschen Worte benutzt?

Im Namen der Objektivität definieren wir unsere Kategorien, bis sie uns gefallen – und „messen“ dann genau das, was wir vorher unterstellt haben. Erkenntnis wird so zur Selbstbestätigung.

Was Jan Böhmermann in der jüngsten Ausgabe seines “Magazin Royale” geliefert hat, ist nicht einfach geschmacklos. Es ist ein Angriff auf die Idee menschlicher Würde selbst – und zugleich das offene Symptom einer moralischen und institutionellen Verwahrlosung des öffentlich-rechtlichen Systems.

Vom Schuldstolz

Die BRD hat auf dem Holocaust eine Zivilreligion als Elativformel gegründet: Schuldstolz als Identität, Erinnerung als Herrschaftstechnik. Das ist unreif und einseitig. Was zur „Causa Siegmund“ zu sagen ist.

Auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt, so will es die neue deutsche Sittlichkeit, bestellt man keinen Lumumba mehr. Man wünscht sich gefälligst kultursensibel „Kakao mit Schuss“ oder „Heiße Schokolade mit Rum“. Das Getränk bleibt, der Name wird exmatrikuliert.

Es gibt Momente, in denen die Gegenwart sich selbst karikiert. Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) erklärte jetzt, sie wolle ein „klares Zeichen gegen Rechtsextremismus“ setzen – und entzieht nachträglich 14 längst verstorbenen Filmkünstlern ihre Ehrenmedaille.

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