Annekathrin Kohouts Buch „Hyperreaktiv“ entlarvt, wie Empörungskultur und Hyperinterpretation durch Reiz-Reaktions-Reflexe Wahrheit und Freiheit verdrängen.
Warum schreibt ein Autor eine Leseanleitung für seinen eigenen Roman? Diese Frage drängt sich bei Arno Franks Essay „Als der Faschismus plötzlich an meine Tür klopfte“ im vorletzten “Spiegel” auf, in dem er seinen eigenen historischen Roman “Ginsterburg” – eine Erzählung über die Jahre 1933 bis 1945 – nicht nur vorstellt, sondern selbst regelrecht interpretiert. Frank liefert hier keine bloße Werbebeschreibung, sondern eine politische Gebrauchsanweisung.
Faustgebrauch durch Ausländer ist lässlich, Tastaturgebrauch durch Deutsche dagegen nicht. Über die doppelte Moral deutscher Strafgerichtsbarkeit.
Florentina Holzinger darf gesundheitsschädigend provozieren. Zugleich darf erstmals in der BRD eine harmlose Satire zur Einschätzung der Verfassungstreue ihres Autors fungieren. Das ist eine Kulturrevolution.
„Human-Written“-Siegel für menschgeschriebene Literatur? Warnhinweise für “umstrittene” Literatur? Diese kulturellen Zumutungen könnten bald Normalität werden.
Depublizieren – es trifft den Israel-Relativierer wie den Rechts-Hater. Anmerkungen zum falschen Spagat zwischen Zensurreflex und öffentlicher Selbstverleugnung.
Es gehört zu den paradoxesten Signaturen unserer Zeit, dass jene, die in der DDR unter der autoritären Gängelung des Sozialismus zu innerer Freiheit fanden, heute in der Bundesrepublik als Störenfriede und Nestbeschmutzer gelten. Monika Maron ist eine solche Figur
Der Westen stirbt, der Osten triumphiert – so lauten mit Rekurs auf Spengler die jüngsten Befunde kritischer Essayisten. Berechtigter Fatalismus? Dekadenter Optimismus? Eine Bestandsaufnahme.
AfD-Lachen ist „Nazi“, so die FAZ. Rechte Humoristen darf man doxxen, so das ZDF. Im vergifteten politischen Diskurs feiert Jorge von Burgos’ Spaßhass fröhliche Urständ. Das ist nicht lustig.
Ich bin ein großer, ein bekennender Hein-Fan und fordere nach wie vor seine Aufnahme nicht nur in den Lehrplan Deutsch, sondern auch Geschichte. Aber dieser Text des 81jährigen – es ist vielleicht sein letzter großer – hinterlässt mich nicht wie die anderen aufgewühlt, sondern resigniert.