Vor 100 Jahren (und ein paar Tagen mehr; 11.01.1911, „Der Demokrat“, Berlin) wurde Jacob van Hoddis‘ „Weltende“ erstmals publiziert – bis heute das „expressionistische Manifest“. Mich hat der Text seit meinem Studium nicht mehr losgelassen – und zu einer Neufassung inspiriert.
Ich muss gestehen: derzeit lese ich keinen Roman; mein letzter (den ich gattungstheoretisch gar nicht als solchen angesehen hätte) war Christa Wolfs „Stadt der Engel“. Aufgeschlagen liegt auf dem Nachttisch gerade Peter Hacks‘ „Die Maßgaben der Kunst“: seine gesammelten Ansichten zur Poetik, die Suhrkamp vor ein paar Wochen in einer zugegebenermaßen etwas unhandlichen Edition von […]
Ist die Zeit der großen Köpfe wirklich vorbei? Sind unsere Vordenker inzwischen wirklich Fernsehmoderatoren oder Comedians oder Personen, die sich dafür halten? Brauchen wir wirklich keine Erklärung, keine Metaphysik, keine Religion mehr, weil sich unser Leben von selbst erklärt? Stimmen die Befunde, muss jeder selbst potentielle Weise nur noch als einsamer Rufer in einer Wüste gelten, deren Leere aber als konsumistische Idylle wahrgenommen werden kann. Unterwegs in ein neues Wohlstands-Biedermeier.
Manchmal bedarf es eines Bildes, einer Impression – und plötzlich gelangen Assoziationen an die kognitive Oberfläche, ein Bedeutungskosmos, der längst vergessen schien. Genau das passierte mir, als ich heute Nachmittag an der liebevoll restaurierten Gohliser Windmühle vorbeiradelte. Ein paar kulturgeschichtliche und literarische Spurensuchen.
… „Element of Crime“- Mastermind Sven Regener. Die WDR/RB-Produktion nach seiner genialen Vorlage „Neue Vahr Süd“ (gesendet 1.12.2010) erhält einen Grimme-Preis in der Kategorie „Fiction“. Ich finde: klasse Entscheidung!