Glaubt man der jüngsten Debatte im Feuilleton, sei die Romantik für das Anwachsen des impfkritischen Protest-Milieus verantwortlich. Wir lernen: Sucht man sie zu erzwingen, kann Aktualisierung nur schiefgehen.
Geschrieben in Literarisches, Regionales am 18. Februar 2022 0 Kommentare »
Er galt als nordischer „Dichter der Scholle“, verehrte Hitler und wurde nach dem Krieg im hohen Alter wegen Kollaboration enteignet: Knut Hamsun. Der Nobelpreisträger starb vor 70 Jahren.
Alkohol trinken, Drogen konsumieren, Bücher schreiben – was er tat, tat er als Süchtiger: Hans Fallada. Der vielgelesene Autor sozialkritischer Romane wie „Kleiner Mann, was nun“ starb vor 75 Jahren.
Erster deutscher Nachkriegsstar, Sünderin, Stilikone: Hildegard Knef hatte viele Attribute. Die Schauspielerin, Sängerin und Autorin starb vor 20 Jahren.
Er war einer der vielseitigsten und anspruchsvollsten Autoren der DDR – und zugleich einer der kritischsten: Franz Fühmann. Der einstige SA-Mann und Ex-Kommunist würde jetzt 100 Jahre.
Er schrieb über 100 Krimis, schuf Kultfiguren wie den „Hexer“ und war Drehbuchautor von „King Kong“: Edgar Wallace. Vor 90 Jahren starb er.
Sie schrieb, komponierte, war durch Beziehungen traumatisiert und rang ihr Werk vielen Krankheiten ab: Annette von Droste-Hülshoff. Die „Dichterin Westfalens“ feierte nun ihren 225. Geburtstag.
Er galt als begnadeter Romancier, wissenschaftliche Koryphäe, witzig-subversiver Essayist, rastloser Denker und moralische Instanz Italiens: Umberto Eco. Jetzt würde der Semiotiker 90 Jahre alt.
Vielleicht war er als Vertreter des absurden Theaters besonders prädestiniert für die reale Revolution: Tschechiens Wende-Präsident Václav Havel. Der Politiker und Dramatiker starb vor 10 Jahren.
Mit Collin, Ahasver oder Radek schrieb er bedeutende gesamtdeutsche Romane – und wurde dafür in seiner Heimat DDR geächtet: Stefan Heym. Der unbequeme Zeitkritiker starb vor 20 Jahren.