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Archiv für die 'Hochschulisch-Pädagogisches' Kategorie

Christoph Hein war immer unbequem. Man denke an die Novelle „Der fremde Freund“ (1982) und deren gefühlskalte Ärztin Claudia: Seismograph für ein Land, das an Gleichförmigkeit litt, an einer Perspektive des Wartens, die nur noch wenige Erwartungen in sich trug. Und man denke erst recht an seine „Zensur“-Rede auf dem X. Schriftstellerkongress der DDR 1987. Und jetzt also wieder: ein unbequemes Buch. Ein Roman, der schon fast als zeitgeschichtliches Dokument gelten kann. Und den ich für sehr dringend, und sehr nötig halte.

Das wollte ich doch immer schon mal hören. Ok, manchmal schon gemunkelt wurde es, aber jetzt scheint es statistisch bewiesen: in einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. „Jährlich gingen 150.000 junge Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung ins Berufsleben“, heißt es da. „Wenn es nicht gelingt, diese Zahl zu halbieren, entstehen für die öffentlichen Haushalte Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Altersjahrgang“. Gibt es eine Lösung?

Schon 2007 beklagte der Bundesverband der Selbstständigen den stetigen Verfall der Zahlungsmoral. Inzwischen muss auch ich immer öfter meinen Honoraren hinterherlaufen, parallel dazu werden Schuldner in ihrem Verhalten immer dreister. Waren das bis ins letzte Jahr hinein vor allem privatwirtschaftliche Erfahrungen, lassen die sich aktuell aber auch von staatlicher Seite bestätigen.

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