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Archiv für die 'Massenmediales' Kategorie

Zwischen dem panischen Kreischen nach einem „TikTok-Verbot bis 16“ und der absurden Witzforderung eines Social-Media-Verbots für über 60-Jährige entfaltet sich eine Debatte, die nicht nur peinlich, sondern symptomatisch für eine Epoche des totalen Kontrollrausches steht: die Ära des neuen Nanny-Staates, der seine Bürger nicht mehr als mündige Subjekte, sondern als hilflose Kleinkinder behandelt.

Figaros Leichtzeit

Man stelle sich vor: Mozarts “Figaros Hochzeit”, eine der kunstvollsten Partituren der Musikgeschichte, übersetzt in die Syntax eines Grundschulhefts. Rezitative ohne Periodenbau, Arien ohne Metaphern, Dialoge ohne Doppelsinn – So geschehen jüngst am Brandenburgischen Theater.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ÖRR in Deutschland hat seine Neutralitätspflicht preisgegeben und sich einem ideologischen Milieu verschrieben – wie in Flugblatt in der Kantine des SWR-Funkhauses Baden-Baden zeigt.

Der verdeckte Kulturkampf

„In Buchhandlungen, Feuilletons oder Nischenzeitschriften ringen Ideologien um kulturelle Dominanz, und die Literaturpolitik ist zum Schlachtfeld avanciert. Torsten Hoffmann, Literaturwissenschaftler an der Universität Stuttgart, verkörpert mit seinem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt namens „Neurechte Literaturpolitik“ einen Frontposten dieses Kampfes.“

Das Frankfurter Urteil pro Lau-Verlag zeigt: Wo der Staat zum Zensor degeneriert, kehrt das Recht als Gegenspieler zurück – und setzt ein Zeichen für die Renaissance der freien Debatte.

Die Jusos Kiel haben einen Antrag eingereicht, der so klingt, als stamme er aus der Feder eines politisch-moralistischen Bühnenstücks: „Männerpodcasts“ wie etwa “Hoss & Hopf” sollen ihrer Ansicht nach verboten werden – mit der Begründung, sie verbreiteten angeblich „toxische Männlichkeitsbilder“, Verschwörungstheorien” und “sexistische Stereotype”.

Nietzsche schrieb, dass jedes Zeitalter seine Begriffe erschafft, um mit sich selbst fertig zu werden. Auch die Gegenwart lebt von Schlagworten. „Rechtspopulismus“, „toxische Männlichkeit“, „Fake News“ – Begriffe, die weniger beschreiben als denunzieren. Nun ist noch ein neues Wort im Repertoire: die „Mannosphäre“.

Dass ein internationales Teleskop in Namibia ein Rückfall in den Neokolonialismus sei, steht für die Verwirrung unserer Zeit. Ein Plädoyer für Wissenschaft, Vernunft und die Freiheit des Himmels.

Die verdrängte Dialektik

Die katholische (!) Grundschule Neuss will künftig nur noch geschlechtsneutrale Toiletten anbieten – angeblich, um auf „diverse Kinder” vorbereitet zu sein. Damit sind nicht “zahlreiche Kinder” gemeint, sondern Kinder mit “nonbinärer” sexueller Orientierung. “Diverse Kinder” – das klingt harmlos, beinahe fürsorglich. Doch in Wahrheit markiert diese Formulierung eine tiefgreifende kulturelle Verschiebung:

Die Weltkarte ist kein Orientierungsinstrument mehr, sondern eins zur Verschwörung: Corona-Spalter Christian Vooren will in der Zeit eine scheinheilige globale Einheit herbeikartographieren.

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