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Archiv für die 'Spezielles' Kategorie

Wer „demokratischer Faschismus“ sagt, koppelt einen politisch-moralischen Totschlagbegriff mit dem Namen jenes Ordnungsprinzips, das Faschismus historisch und begrifflich überwinden wollte: der Demokratie. Das Resultat ist keine analytische Präzisierung, sondern eine rhetorische Nebelgranate.

Die Keine-Wurst-Republik

In Stuttgart hat jetzt eine Filiale der Dresdner „Veganen Fleischerei“ eröffnet. Das Sortiment heißt „Kein Schnitzel“, „Keine Wurst“, „Kein Gulasch“. Die Sprache macht dabei schon die Kapitulation mit: Man verkauft die Abwesenheit als Essenz.

Fahndung wegen Dissens

Digitale Pranger, Fadenkreuze, Angst im akademischen Milieu – die Kampagnen gegen transkritische Ärzte markieren einen Wendepunkt: Aus Meinungsfreiheit wird Gesinnungspflicht.

Der Deutsche Kulturrat lehnte am 9. Oktober ein Verbot des Genderns in Kunst, Kultur und Medien ab – mit Verweis auf Kunst- und Medienfreiheit. Das klingt liberal. Doch der Streit dreht sich längst nicht um Verbote, sondern um die schleichende Normierung öffentlich finanzierter Sprache: Leitfäden, „Empfehlungen“, Förderroutinen.

Die digitale Reaktionskultur ersetzt die besonnene Auseinandersetzung mit komplexen Themen durch einen Wettbewerb der lautesten Stimmen. Traditionelle Tugenden wie Geduld, Tiefgang und das Streben nach objektiver Wahrheit werden durch die Gier nach Aufmerksamkeit und die Sucht nach sofortiger Bestätigung verdrängt. Der hyperreaktive Mensch ist kein Denker, sondern ein Getriebener – ein Sklave der Algorithmen, die ihn in einen Kreislauf aus Reiz und Reaktion zwingen.

Applaus als Weltdeutung, Lachen als Gesinnungsdiagnose: Justus Bender erhebt den Bundestag zur Akustikanstalt. Anhand von 190.000 Plenarprotokollen seit 1976, die die Darmstädter Wissenschaftler Christian Stecker und Andreas Küpfer analysierten, schrieb der Autor und Journalist vergangene Woche in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” eine Art „Applaus-O-Meter“ zusammen.

Presserat und DJV klagen über Nennung von Täternationalitäten

“Know your enemy“ (“kenne deinen Feind“): Unter diesem Slogan veröffentlichen transaktivistische Gruppen wie „Transfeinde stressen“ seit Wochen digital erstellte „Fahndungsbilder“ gegen Ärzte und Wissenschaftler. Zu sehen: verpixelte Gesichter, Klarnamen, Fadenkreuze. Der Stil erinnert an linksextreme Online-Propaganda; das Ziel ist nicht die Debatte, sondern die Vernichtung der Person.

Dass ausgerechnet eine Brühwurst in Tomatensoße mit exotischem Pulver als Symbol deutscher Alltäglichkeit herhalten muss, ist ein Treppenwitz der Kulturgeschichte. Doch gerade deshalb wird um sie gestritten wie um eine heilige Reliquie. Berlin, Hamburg, Bückeburg, Wolfsburg und seit dieser Woche auch Duisburg – sie alle beanspruchen die Urheberschaft.

Das Frankfurter Urteil pro Lau-Verlag zeigt: Wo der Staat zum Zensor degeneriert, kehrt das Recht als Gegenspieler zurück – und setzt ein Zeichen für die Renaissance der freien Debatte.

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